Paweł - niewolnikiem Pańskim

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Data

2008

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Wydawca

Wydział Teologiczny Uniwersytetu Szczecińskiego

Abstrakt

Im Präskript des Philipperbriefes lesen wir: Paulus und Timotheus, Sklaven Christi Jesu (1, la). War Paulus nun ein Sklave? Die Antwort auf diese Frage ist Gegenstand dieses Artikels. Die Sklaverei, als Form der Gesellschaftsordnung, begleitete die Menschheit seit frühesten Zeiten. Sie war in den ältesten Zivilisationen des Alten Orients bekannt, d.h. zuerst in der sumerisch-mesopotamischen Kultur, aus der das wahrscheinlich älteste bekannte Zeugnis über die Sklaverei stammt (ein Stempel aus dem 4. Jtd. v. Chr., der einen Herrscher zeigte, der seinen Fuß auf einen am Boden liegenden und angebundenen Menschen stellte. Die Sklaverei war auch in Ägypten, Griechenland und im Imperium Romanum verbreitet. Dem altertümlichen Griechenland verdanken wir, die Enstehung der gesellschaftlichen Schicht der Sklaven, die Terminologie und auch die Versuche der theoretischen Begründung der Sklaverei (Platon, Aristoteles). In Griechenland verrichteten die Sklaven minderwertigen Arbeiten, während sich die freien Staatsbürger polij ehrenvolleren bürgerlichen Pflichten widmeten. Ähnlich verhielt es sich im Judaismus und das spiegelte sich auch in der Bibel wider. Die Israeliten behandelten allerdings die Sklaven wesentlich humanitärer, was auf die Erinnerung an die eigene Sklaverei in Ägypten und die Befreiung durch Jahwe zurückzufuhren ist. Die Sklaven in Israel besaßen schon einige Rechte. Die Besonderheit des AT war gewissermaßen „das Asylrecht“ für geflohene Sklaven, das in der Antike gänzlich unbekannt war. Auf ähnliche Weise wurde das Problem der Sklaverei in den Schriften des NT betrachtet. Jedoch erkennt man dabei die noch deutlichere Forderung der Humanität gegenüber Sklaven. Außerdem stößt man im NT in den zahlreichen Gleichnissen auf unzählige Motive, die aus dem Leben der Sklaven stammen. Man trifft dabei auch auf die metaphorische Verwendung der Termini dou/loj (Sklave) und douleia (Sklaverei). Jedoch verkündeten weder Jesus noch die erste Kirche die Abschaffung der Sklaverei. Allerdings stellten das Gebot der Nächstenliebe und die Forderung der Brüderlichkeit als neue Gesellschaftsordnung der Kirche zweifellos das Fundament der neuen Gemeinschaft der Kirche dar. Paulus bezeichnete sich und Timotheus in Phil 1,1a als „Sklaven” in einem ähnlichen Sitz im Leben, wo die Sklaverei allgemein bekannt und akzeptiert war. Somit drückte er zweifellos den tieferen Sinn dessen aus, was in den zeitgenössischen Überlegungen der Exegeten besonders heutzutage üblicherweise unbemerkt bleibt, da sie den Parolen „Freiheit” und „Demokratie” gewissermaßen verfallen sind. Paulus überging im Präskript des Philipperbriefes den gut bekannten und oft gebrauchten Titel „Apostel” und verwendete stattdessen den schockierenden Titel „Sklave”, was für die Menschen des Altertums vielsagend war. Paulus verkündete durch diese Bezeichnung allen Lesern, dass er und Timotheus einem Herrn, dem kurioj Vlhsouj Cristoj, völlig unterstellt sind. Dieser kurioj nahm die „Form des Sklaven” (Phil 2,7) an, was besonders für die damalige Welt, in der sich der Kaiser selbst „Herr und Gott“ nannte und sich huldigen ließ, erschreckend war. Paulus schockierte auch durch seine radikale Änderung, der allgemein anerkannten Wertehierarchie in griechisch-römischen Zivilisation, indem er in Phil 3,7f schrieb: Doch was mir damals ein Gewinn war, das habe ich um Christi Willen als Verlust erkannt. Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen. Für Paulus und seine geliebte Kirche ist gewissermaßen das vertikale Maß, d. h. das ständige esse in Christo (in Christus sein) am wichtigsten. Diese Existenz in Christo drückt sich konkret im horizontalen Maß durch esse in Domino aus, das in der dynamischen Aktivität der Kirche sichtbar ist. Das gleiche Zeugnis hinterließ Johannes Paul II. den Christen von heute, indem er als Papst (Servus Servorum Dei) totus Tuus war und ganz und gar unserem Herrn diente. Nichts hielt er als etwas „für sich”, sondern alles sah er als „das Seine” Der Völkerapostel Paulus fürchtete sich nicht, seine Existenz „Sklave Jesu Christi” zu nennen. Ist der sklavische Dienst einem solchem Herrn gegenüber - auch vor der heutigen Menschheit - nicht als bewundernswert zu betrachten? Der Exeget und Sohn des ehemaligen österreichischen Bundespräsidenten W. Kirchschläger schrieb: „Die Sklaverei Gottes führt nicht in neue Unterjochung. Sie umfasst vor allem ein Schicksalsgemeinschaft mir Jesus Christus, das Bewusstsein, von Gott auch gehalten, getragen zu sein, und zwar ohne Ende, auch über den Tod hindus”.

Opis

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Colloquia Theologica Ottoniana, 2008, nr 2, s. 23-55.

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